Wie funktioniert digitales Lernen richtig?

Foto: Alexander Sinn

Viele von uns sind 2020 mit der einen oder anderen Art des digitalen Lernens in Berührung gekommen. Ob auf Arbeit, indem wir Kindern beim Fernunterricht zugeschaut haben oder durch neu entstandene Freizeit im eigenen Zuhause. Haben wir bei all dem wirklich so viel gelernt, wie technisch möglich ist? Wie funktioniert digitales Lernen richtig? Das möchte ich hier erläutern.

Für viele von uns war einer der eben genannten ersten Eindrücke enttäuschend. Endlose Zoom-Konferenzen, auf die man sich nur schwer konzentrieren konnte und Online-Kurse, die nur aus Video bestanden. Oder schlimmer, Erfahrung mit sehr in die Jahre gekommen aussehenden Systemen, die mit „interaktiven“ Aktivitäten gefüllt waren, die Erwachsenen das Gefühl geben, wie Kinder behandelt und mit Langeweile unterfordert zu werden. Für diejenigen unter uns, die mit Unternehmensuniversitäten vertraut sind, ist dies ein vertrautes Bild.

Digitales Lernen kann Spaß machen

Und doch, so hätte es nicht sein müssen. Tatsächlich lernen wir mit digitalen Mitteln viel öfter, als uns bewusst ist. Anstatt nur an diese Momente zu denken, in denen wir uns an den Computer oder mit unserem Telefon hinsetzen, um „offiziell“ etwas zu lernen.

Digitales Lernen findet bereits dann statt, wenn Du online nach einem Rezept suchst und Dir ein Kochvideo anschaust, um neue Zubereitungstechniken zu lernen. Oder Du findest eine Infografik, die Dir hilft, nicht alle Deine Zimmerpflanzen ständig zu überwässern oder vertrocknen zu lassen.

Auch das ist digitales Lernen, und doch sehen wir es nicht als solches an. Wir denken auch nicht an die Erfahrungen des Fragenstellens und der Interaktion in Gruppen auf sozialen Netzwerken — und doch sind das sehr wertvolle und interaktive Lernerfahrungen.

Digitales Lernen teilt zumindest eine Eigenschaft mit allen Arten des Lernens: Es erfordert persönlichen Einsatz, manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn Du die Initiative ergreifst, um nach dem Kochvideo auch noch Tipps zu suchen, damit Dein Kuchen endlich gelingt, dann ist das der ganz persönliche Einsatz, etwas zu dazuzulernen.

Foto: John Schnobrich

Das Wichtigste beim digitalen Lernen

Die persönliche Motivation ist sehr wichtig, aber sie ist nicht alles. Es ist auch sehr wichtig, Anleitung und vor allem Feedback von jemandem zu bekommen, der im richtigen Moment mehr Erfahrung hat als wir. Zu viel Input, und die Aufgabe scheint überwältigend zu sein. Kein Feedback, und dann gibt es keinen Moment der Reflexion, keine Möglichkeit, diese Information oder Erfahrung dauerhaft im Kopf zu behalten.

Bei der Fotografie ist das nicht anders. Es ist sehr einfach, lange und detaillierte Kurse darüber zu finden, wie man ein*e Fotograf*in wird. Die unterschiedlichsten Interpretationen dessen, was es bedeutet, ein Fotograf zu sein, spiegeln sich in den diversen Materialien wider, die zu finden sind. Und doch glauben wir von der Licht ‒ Schule für Fotografie, dass es noch reichlich Platz gibt, um eine andere, digitale — aber auch menschliche und persönliche — Lernerfahrung in der Fotografie zu schaffen.

Foto: Hal Gatewood

Unsere Umsetzung bei der digitalen Fotoschule

Wir glauben, dass es möglich ist, eine hochgradig personalisierte Anleitung durch Aktivitäten mit professionellem Feedback anzubieten, eine flexible und persönliche Wahl, wenn es um die Interaktion mit anderen Lernenden geht, und einen Fokus auf die Entwicklung eines „Auges“ für die Fotografie, anstatt sich nur auf die technischen Aspekte der Fotografie zu beschränken. In der Licht.schule wollen wir weg vom Auswendiglernen der Zahlen von Blende, Verschlusszeit sowie ISO und unsere Mitglieder unterstützen, zu experimentieren und zu üben, bis interessante Ergebnisse und bleibende Erkenntnisse erzielt werden.

Das ist auch der Grund, warum wir keinen zeitlich begrenzten Kurs anbieten. Wir glauben fest an die Praxisarbeit. Und Praxis braucht Zeit. Indem wir die Schule auf der Basis einer Mitgliedschaft aufbauen, wollen wir Dir das Angebot machen, Dich auf längere Zeit bei Deiner fotografischen Reise zu begleiten, Dir zu helfen, Deine Interessen zu erforschen und Deinen fotografischen Horizont mit unseren Lernmaterialien zu erweitern.

Schließ Dich uns an und erlebe eine andere Art, Fotografie online zu lernen. Wir teilen Deine Leidenschaft für Kunst und Fotografie und können es kaum erwarten, uns gemeinsam mit Dir auf diese Reise zu begeben.

Teilen macht nachweislich Spaß ♥
Helena Nacinovic
Helena Nacinovic

ist Spezialistin für digitales Lernen, Hobbyfotografin und -kunstgeschichtlerin aus Rio de Janeiro. An der Hochschule für Künste Bremen hat sie ihren Master of Arts in Digital Media Design gemacht und lebt seit 2013 in Berlin.

Licht ‒ Blog für Fotografie