Was treibt Menschen dazu an, etwas zu erschaffen? Es ist, als hätten wir eine kollektive Intuition, lange bevor die Wissenschaft uns die Erkenntnis brachte, dass das Universum zur Entropie neigt. Und dass jeder Akt der Schöpfung unsererseits ein Akt des Trotzes im Angesicht dieser sich ständig entwickelnden Unordnung ist.

Wenn wir einen Pinsel in die Hand nehmen, Elemente durch den Sucher unserer Kamera komponieren oder die Finger in nassen Ton drücken, um einem unförmigen Klumpen eine Form abzuringen, biegen wir die Dinge zurück zur Ordnung und ringen sie dem Chaos ab.

Aber Dinge zu erschaffen ist oft nicht genug. Wir wollen auch, dass die Dinge, die wir machen, sich mit Bedeutung füllen. Jeder von uns versucht zu beschreiben, was wir über das Leben wissen, um ein messbares Gefühl der Sicherheit zu schaffen.

Wenn wir das Ende unserer traditionellen Beschreibungskraft erreichen, ist es an der Zeit, kollektive Bedeutung zu weben. Aus Poesie, Malen, Schreiben, Tanzen, Fotografieren, Filmemachen, Geschichtenerzählen, Singen, Gestalten, Darstellen, Schnitzen, Bildhauerei und eine Million anderer Wege, wie wir täglich Ordnung in das Chaos bringen — Wir teilen sie mit anderen, um uns zu trösten.

Auf dieser Reise brauchen wir eine kreative Philosophie, die uns helfen kann, unsere Stimme zu finden, unsere Botschaft zu entdecken und mit den Reaktionen auf unsere Arbeit umzugehen. Inspiration zu erhalten, geistig gesund zu bleiben und motivierte Schöpfende zu sein; während wir uns bemühen, den Sinn in der Welt zu finden.

— Sean Tucker

(übersetzt von Sascha Bachmann)